Die Rose sollte seinen Lebensweg bis zu seinem Tod begleiten.
Im Rosenmonat Juni, am 01.06.1859 wurde Peter Lambert als Sohn von Jean Lambert geboren. Jean Lambert, Sohn eines Gärtners gründete 1860 – zusammen mit seinem Bruder Nicolaus, und dem Baumschuler und Landschaftsgärtner Reiter die Firma Lambert und Reiter. ( später Lambert’ Söhne)
In dieser Baumschule hatte die Rose einen hohen Stellenwert. Ca. 130.000 Veredelungen wurden pro Jahr durchgeführt, verteilt auf ca. 900 bis 1000 verschiedene Rosensorten.
Während sich der Vater mit der Einfuhr von neuen Rosensorten führender Rosenzüchter in Lyon, Paris und Luxemburg beschäftigte, befasste sich Sohn Peter mit der Rosenzucht und hob sich damit schon bald von seinem Vater ab.
Nach seiner Ausbildung im väterlichen Betrieb und weiteren Lehrjahren im Ausland, sowie einem Studium für Gartenbau und Gartenarchitektur an der höheren Gärtner-Lehranstalt in Potsdam begann Peter Lambert, zurückgekehrt in den väterlichen Betrieb, schon bald mit seinem Vorhaben.
Nach kurzer Zeit machte er sich selbständig und gründete eine eigene Firma im ehemaligen Kloster St. Marien.
Er pflegte eine enge Zusammenarbeit und Freundschaft zu Luxemburgischen Züchtern und war verheiratet mit der Tochter eines Luxemburgischen Rosenzüchters, Leonie Lamesch.
Die Rosenzüchtung erlebte im 19. Jahrhundert einen enormen Aufschwung.
Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts gab es in West- und Mitteleuropa nur einmalblühende Rosen. Lediglich bei einigen wenigen gab es eine vereinzelt schwache Nachblüte.
Schiffe der East Indian Company brachten Rosen aus China mit nach Europa, die mehrmals im Jahr blühten und sich durch weitere attraktive Eigenschaften auszeichneten. Die Ankunft der chinesischen Rosen führte zu einer starken Zunahme neu gezüchteter Rosen, zunächst vor allem in Frankreich.
Dort wurde die Leidenschaft, neue Rosen zu züchten, von Kaiserin Josephine mit großer Unterstützung angetrieben. In ihrem Schlossgarten in Malmaison sammelte sie alle damals verfügbaren Rosensorten. Bis zu ihrem Tod gab es dort 250 verschiedenen Rosensorten.
Peter Lambert erlebte während seiner Ausbildungszeit in Frankreich und Luxemburg diese Zeit der boomenden Rosenzüchtung mit, und hat sich von dieser Leidenschaft anstecken lassen.
Gleich die erste Rose, die er 1891 bei der Rosenausstellung in Berlin der interessierten Öffentlichkeit präsentierte, war ein großer Erfolg. Weil sie der Kaiserin Auguste Viktoria so gut gefiel, wurde sie auf ihren Namen getauft. Sie wurde die beliebteste Brautstraußrose.
Mit dieser Rose und der wenige Jahre später (1899), bei einer Ausstellung in Stuttgart vorgestellten Rose Schneekönigin wurde Peter Lambert berühmt und fand weltweite Anerkennung und größtes Interesse. Später widmete er diese Rose der Ehefrau des damaligen VDR-Präsidenten und wurde umbenannt auf deren Namen „Frau Karl Druschki“.
Eine Vision - und Ziel seiner Rosenzucht war alsbald, eine winterhärtere und robustere öfter- blühende Strauch-, bzw. Kletterrose zu entwickeln.
Seine „drei Grazien“ – Aglaia, Euphrosyne, und Thalia, die er im Elsass von J.B. Schmitt erwarb, und später vermarktete, sollten ihn in die richtige Richtung führen:
Nach „Thalia Remontant“ (1903), auch von Peter Lambert, entstand die remontierende Strauch- bzw. Kletterrose, von ihm 1904 gezüchtet, und nach seiner Heimatstadt benannt. Wegen ihrer hervorragenden Eigenschaften spielt diese Rose heute noch eine wichtige Rolle in der Rosenzucht. Diese 1904 eingeführte Rose „TRIER“, sollte zu einer Stamm-Mutter der öfter blühenden Strauch- und Kletterrosen werden.
Es ist Lamberts berühmteste Rose, die oft für weitere gute Züchtungen von ihm selbst und von anderen Züchtern weltweit verwendet wurde. Sein Lebenswerk genießt damit Anerkennung und Bewunderung in der ganzen Welt.
Mit diesen Rosensorten, vor allem auch „Frau Karl Druschki“, gelang Peter Lambert ein Meilenstein in der Rosenzucht weltweit. Es folgten im Ganzen annähernd 170 – 200 verschiedene Rosensorten.
Es sind die Säulen einer großen Auswahl schönster Gartenrosen, die heute in vielen Gärten erblühen.
Als Rosenkenner ist man nicht überrascht, die Kinder dieser Rosensorten in der ganzen Welt anzutreffen, sei es in Neuseeland, in Japan, in England, in Frankreich oder USA.
Peter Lambert's, in der Rosenzeitung von 1907 geäußerten Wünsche für die Rose "TRIER" ist Realität geworden.
„Möge sie den Namen der Rosen - und Gartenstadt Trier in allen Weltteilen zur Freude der Rosenfreunde verbreiten, und wir hoffen, dass sie die Stammrose noch vieler wertvoller Rosen werden möge, die bis zum Frost die Gärten mit Blumen und Düften schmücken."
(für die Unterstützung danke ich Frau Dr. Amelie Vogel-v. Daniels, sowie Herrn Prof. Dr. Josef Sieber, Rosenjahrbuch 1992) |